Sonntag, 24. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 15.Teil, Ort, das Dorf Zweedorf zu Mittag des 9.Tages.

Der Wind kam aus Südwest und zuerst hörte es der Postenführer Mario Stetlinger im elf Meter hohen Beobachtungsturm an der Bahnlinie.
„ Sei doch mal still“, meinte er zu seinem Posten Klaus-Peter Rainewand, der gerade angestrengt durch sein Fernglas zu dem grün gekleideten Männchen starrte, und dabei leise einen neuen Schlager pfiff, den er erst vor kurzem auf seiner Gitarre vertont hatte.
Ihnen gegenüber am Bahndamm spitzte Karl Grünewald, das grüne Männchen und der Mann vom BGS die abstehenden Ohren, denn auch er hatte die starken Klänge vernommen.
„ Das ist doch die Moldau, von Bedrich Smetana, und zwar „an den Quellen“, meinte jetzt der Soldat zum Postenführer…und,“ das klingt wie eine Orgel“, fügte er noch an.
„Dann ist es Wolfgang…wer ist Wolfgang,“ und Rainewand sah den Anderen fragend an?
„ Wolfgang Woschinski, der Pole, der taubstumme Orgelspieler von Zweedorf, na ja, eigentlich ist er der Totengräber dort, so eine Art Mädchen für Alles und jede Sau kennt Wolfgang hier im Abschnitt!
„ Ich nicht“, meinte der junge Soldat, der erst zum zweiten Mal seinen Dienst im Abschnitt Büchen absolvierte.
Nicht weit von ihnen entfernt, hieb Wolfgang in die Tasten, so das die kleine Dorfkirche bebte und der Putz von den Wänden rieselte, er zog alle Register der alten Friese-Orgel und seine neue Vertonung schien ihm zu gefallen, denn er lächelte zufrieden vor sich hin.
Jede Strophe seiner neuen Vertonung des wunderbaren Stückes von Smetana war ihm ins Gedächtnis eingebrannt, so hatte sein Vater, der alte Kommunist , ihm doch ständig die Notenblätter um die Ohren gehauen und nicht nur diese.
Er hasste den Alten dafür, aber nur für seine bedingungslose Gewalt, ihm alles mit Macht einzuprügeln, so wie es wohl die Kommunisten sich auf ihre verdammte Fahne geschrieben hatten, aber nicht für die Musik, auch wenn der Alte immer seine Armbinde der Grenzhelfer aufzog und auf Streife ging,“ in seinem Gebiet“, wie er dabei stets mit Stolz betonte. Die Mutter schien er überhaupt nicht mehr zu sehen, der alte Säufer, und sie litt darunter und er, Wolfgang mit ihr.
Heute Vormittag war sein junger Freund Anton bei ihm in der Kirche und erst stotterte er vor sich hin, so das er nicht so recht von seinen Lippen ablesen konnte, was er überhaupt wollte, doch so nach und nach konnte er sich ein Bild vom ganzen Geschehen machen, was sich da auf diesem Dachboden bei seiner Nachbarin abspielte.
Alles lief jetzt wie ein Film in seiner Phantasie ab und er sah sich als Parlamentär mit der weißen Flagge aus der Kirche kommen, worin sich der junge Russe geflüchtet und verschanzt hatte und draußen stand sein Vater mit seinem höhnischen Grinsen und hinter ihm die Staatsgewalt, voll aufmunitioniert, Hunde zerrten wie rasend an der Kette und russische Panzer hörte man sich auf der Straße von Schwanheide nähern. und ein amerikanischer Hubschrauber stand über dem Zaun I., seine Rotorblätter wirbelten alles nieder, darin GI`s mit schussbereiten Sturmgewehren. und seine Fahne musste er halten, festhalten, dass sie ihm nicht aus den Händen gerissen wurde.
Aber er sah auch die Gesichter der jungen Grenzsoldaten, voller Angst, voll Ungewissheit ob der kommenden Stunde, die der vielen Offiziere, nicht minder erschrocken, so wie die, denen sie doch eigentlich Vorbild sein sollten.
Er würde seine Burg, die Kirche nicht kampflos preisgeben, sollten die Verhandlungen mit diesen alten Starrköpfen scheitern und war nicht der Kirchenvorstand in Ludwigslust vor kurzem vor der Staatsgewalt auf die Knie gefallen, die beschlossen hatten, das wunderbare alte Bauwerk zum Ende des Jahres 1978 dem Erdboden gleich zu machen.
Diese Heuchler, diese Barbaren, und er hieb in die Tasten mit aller Kraft und die alte Orgel gab das Letzte, so als schien sie zu fühlen, was ihr im nächsten Jahr bevorsteht.
Der Russe musste leben, und er, der Pole Wolfgang Woschinski würde kämpfen, egal, was es zwischen ihnen in der Geschichte für Querelen gegeben hatte, er würde dafür kämpfen, auch wenn er selber dabei draufgehen sollte.
Das kleine grüne Männchen war gerade im Dickicht abgetaucht, das sagte der Posten zum Postenführer: Hast du nicht heute Geburtstag?
„ Wie kommst du darauf,“ meinte Mario und lächelte verschmitzt? Na ja, die Gefreiten haben so etwas….erzählt.

Sonntag, 17. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 14. Teil, Ort, das Dorf Zweedorf unmittelbar im 500-Meter Schutzstreifen am Vormittag des neunten Tages.

Anton Sawatski, der Sohn der Nachbarin von Susanne Baumann hatte geträumt. Und eine seiner Lieblingsbeschäftigungen war es, die Hände hinter dem Kopf so richtig schön faul im Bett zu liegen, und seine Träume der letzten Nacht Revüe passieren zu lassen.
Denn er hatte eine Gabe, die hatte keiner seiner Freunde, er hatte die gewisse Intelligenz. Auch wenn sie immer alle auf ihm herumtrampelten und er für alle derben Späße seiner Freunde gut genug war, aber seine Mutter sagte dann Abends immer zu ihm, wie um ihn zu besänftigen: „ Du, Anton hast die gewisse Intelligenz, denn du bist nicht dumm, nur faul, so wie Großvater. Lass sie denken, du wärst dumm aber das bist du nicht, im Gegenteil“ und er liebte seine Mutter für diese ihre warmen Sätze.
Und obwohl er schon ein junger Mann von 25 Jahren war, voll in der Blüte seiner Jungmanneskraft und voller Saft, der ihm in den Lenden manchmal elend drückte aber er wusste schon, wie er dem immer abhelfen konnte und das war immer ein besonderer Tag für ihn, der Badetag seiner hübschen Nachbarin. Denn es gab da einen Geheimgang, der von ihrem alten lehmigen Fußboden der Scheune auf den des Nachbargehöftes führte, und den kannte nur er, nicht mal die Mutter, und wie oft wollte er sich ihr schon offenbaren, aber immer wenn er dachte, er bekomme es über die Lippen, da sah er den jungen rosigen nackten Körper der Nachbarin in dieser großen Zinkwanne, wie sie mit ihrer kleinen Tochter, der Marie herumalberte und er konnte sich nicht satt sehen in seinem Versteck hinter dem vielen Heuballen an ihrem Badespiel und alle erregende Hitze verließ ihn dabei, wie in einem riesigen Feuerball und manchmal kam der befreiende Feuerball sogar zweimal anschließend in seiner Phantasie, so wie letzte Nacht.
Irgendwie tat ihm die Mutter jetzt leid, das sie, seit der Großvater gestorben war, sich nie wieder mit einem Mann zusammengetan hatte, denn als Großvater noch lebte, nahm er sie oft mit Abends in das gemeinsame Schlafzimmer und verschloss anschließend sorgfältig die Tür.
Aber da war Anton noch jünger und dachte sich nichts dabei und erst später, aus den gehässigen und bösen Bemerkungen der Freunde wusste er ein wenig um die Sache, seine Sache.
Letzte Nacht war er wieder unterwegs, in seinem Geheimgang, denn er hatte Licht gesehen, von seinem kleinen Mansardenfenster aus und voll Vorfreude lief er in gebückter Haltung durch den gut und mit stabilen Hölzern abgesteiften Gang, der wohl schon zu Lebzeiten seines Großvater gegraben worden war, der einmal abzweigte in westliche Richtung aber an einer bestimmten Stelle durch eine Wasserader zum Teil eingefallen war, so das er diesen Teil des Tunnels nicht weiter verfolgt hatte. Ihn zog es zu diesem Körper wie zu einem Magnet und erst hörte er Stimmen, es war ihre helle Stimme und die eines Mannes, aber ihn verstand er nicht oder nicht gleich am Anfang.
Erst als er die Leiter leise hinaufkletterte und das Herz rutschte ihm in die Kniekehlen dabei, sah er einen breiten Rücken und der Mann hatte eine gefleckte Jacke an, so eine Tarnjacke wie die vom Großvater, fast das selbe grün leuchtete in der spärlichen Beleuchtung der nackten Glühbirne am Dachbalken und der Mann, er musste so in seinem Alter sein, er lachte oft und zeichnete wohl etwas auf einen Block, den er auf den Boden zwischen seinen Beinen liegen hatte und Susanne, oh, ja, er wusste wie seine nackte Schöne mit Namen hieß, sie schaute ihm fortwährend zu.
„Das war ein Soldat, ein russischer Soldat“, das schoss ihm auf einmal wie ein Blitz durch den Kopf und beinahe wäre er die Leiter wieder rückwärts heruntergefallen, aber dann erinnerte er sich an die Worte seines Großvaters, dem alten Stalingradkämpfer, wie er immer so gerne betonte, das die Russen auch bloß Menschen waren und in nichts besser und schlechter wie er selber.
„ Aber was suchte der Soldat hier, wo es weit und breit keine russische Einheit gab und der Erzähler flechtet ein, das Anton nie aus Zweedorf weiter herauskam wie bis Schwanheide in die Schule und seine Mutter überhaupt den Jungen sehr eng an sich geklammert hielt, so wie man das immer sehr schön im Zoo beobachten kann, bei den „Klammeraffen“.
Anton interessierte auch keine Politik, er las kaum Zeitung aber er las alles über den großen vaterländischen Krieg, da war er ein Meister, er kannte sie alle, die Feldherren, die Strategen die Sieger, die Verlierer, die Verräter, die Schwachen, die Starken, die Guten, die Bösen, die Industriellen, die Ankläger, die Angeklagten, die Hitlers, die Stalins, die Amis mit dem weichen Toilettenpapier im Tornister und die Russen, die immer die Prawda dazu benutzten.
Oh, ja, er kannte sie alle und das herzliche Lachen des Russen war ihm sofort symphatisch, es durchströmte ihn wie eine warme Welle und in seiner Phantasie sah er sie Beide in der Wanne und fast wäre seine überströmende Gedankenwelt in der Hose gelandet und so beschloss er ohne Umschweife den Abstieg, er wollte sie alleine lassen und er nahm sich vor aufzupassen, weiter zu beobachten und eventuell seinen Freund Wolfgang Woschinski einzuweihen.
Ihm musste er es erzählen, denn er vertraute ihm, er war sein älterer Freund und nicht so gehässig und hinterhältig wie die anderen.

Freitag, 15. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 13.Teil, Ort, das Dorf Zweedorf unmittelbar im 500-Meter Schutzstreifen am Morgen des 9.Tages.

Susanne Baumann hatte nicht geschlafen. Sie stand vor der Kaffeemaschine und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Der Soldat stand hinter ihr an den Türrahmen gelehnt und beobachtete sie und er war sich nicht sicher, ob diese junge Frau seine Bemühungen, ihr die ganze, seine verdammte Situation zu erklären, überhaupt begriffen hatte.
Er hatte gezeichnet, wunderschön gezeichnet gestern Abend im Dämmerlicht der Dachbodenbeleuchtung auf Maries großen Schulzeichenblock. Anfangs verstand sie nichts, überhaupt nichts, hatte sogar Angst, das er ihr etwas antun könnte, aber diese Ruhe in seinen Versuchen, sich zu erklären, flösste ihr irgendwie Vertrauen ein.
Sie sah eine rothaarige Frau und einen blonden Mann, das sollte wohl er sein und er malte ein Herz darüber, dann war da einer mit einer Pistole und den strich er durch, er hatte ihn wohl getötet mit einem Messer, an das er rote Tropfen mit Maries Buntstiften malte, das große Messer, was er in einer Art Lederhalterung an seine Wade geschnallt hatte, als sie ihn beim anziehen seiner Sachen aus den Augenwinkeln beobachtet hatte,
Ihr Schulrussisch half ihr anfangs nicht weiter und er war wohl in derselben Situation, deswegen kam er auf diese Art der Verständigung und das konnte er wirklich gut, er lachte oft und gestikulierte, wenn er nicht gerade zeichnete und sie hatte das Gefühl, trotz seiner schlimmen Situation hatte er den Mut noch nicht verloren, irgendwie wieder da raus zu kommen.
Sie sah Männer an Fallschirmen und Panzer an noch größeren Schirmen und er schien wohl zu einer Art Luftlandeeinheit zu gehören, doch soviel er auch zeichnete, da war auf einmal eine Angst in ihr, die er nicht mit ihr teilte. Sie hörte wie damals die Stimme ihres Vaters, der eines Abends sagte:“ Der Russe ist tot, von seinen eigenen Leuten bei Horst…“und er schien wohl das letzte Wort nur anzudeuten und sie war noch ein Kind als er an diesem kalten Wintertag vor vielen , vielen Jahren im Flur mit ihrer Mutter sich leise unterhielt..
Damals konnte sie noch nicht richtig einordnen, was er damit überhaupt meinte, erst später, als sie ihn einmal danach mit ihren Fragen löcherte , erzählte er ihr die ganze Geschichte.
Es war eine sehr traurige Geschichte, „der Alptraum eines jeden Grenzsoldaten“, so meinte er an ihrem Schluss, die nicht wie ein Märchen endete.
An diesen Tagen kam er immer spät nach Hause und seine Uniform an der Garderobe war schmutzig und die Angst ihrer Mutter damals, die sie irgendwie spürte, als Kind spürte, wenn sie sie ins Bett brachte, war ihre Angst jetzt.
Aber ihr Vater konnte hier nicht helfen, war schon lange nicht mehr Soldat, seit er diesen schweren Unfall im Grenzgebiet, dem Elbvorland bei Gothman hatte, bei dem er eine Hand verlor, und das alles verdankte er“ einer weggeschwemmten Schuhcremdose,“ so hörte sie einmal die Mutter sagen. So dachte sie immer als Kind, das Schuhcremdosen etwas besonders gefährliches seien, und machte um den kleinen Schrank im Flur stets einen großen Bogen, nichts ahnend, das damit eine Bodenmine der älteren Bauart scherzhaft von den Pionieren bezeichnet wurde, die damals ihrem Vater in seinem Kommandobereich unterstanden. Denn sie würden ihn finden, „wir haben bis jetzt jeden gefunden,“ so wieder die Worte ihres Vaters und irgendwie tat er ihr jetzt leid….da schrillte der Wecker um seine gnadenlose immer die gleiche Zeit zum frühen Morgen und sie löste sich aus ihren Gedanken, drehte sich herum und lächelte ihm freundlich zu, bat ihn dann an den kleinen Küchentisch und er nahm ganz vorsichtig Platz.

Im fernen Berlin, im Ostteil der Stadt saßen sich ebenfalls um diese Zeit und leicht übernächtigt zwei Männer gegenüber. In dem Gelände, worin sich ihr Büro befand, sah es so richtig schön architektonisch Deutsch aus. Es musste wohl Alles so weit vor 1945 errichtet worden sein.
Der Eine sah den Anderen an, und meinte“ unser Quelle hat gesprudelt“. Da sagte der Andere“ davon weiß ich schon, denn auch unsere Quellen sprudeln täglich,“…. auf einmal mussten sie alle Beide lachen So tauschte man sich über die Quellen aus und es entstand noch kein so richtiges schlüssiges Bild, denn eine dritte Quelle wollte nicht so richtig sprudeln, mit ihren Informationen, um die man sie gebeten hatte, über den Tisch kommen.
Dieser Dritte hieß Oberst Kandow aus der sowjetischen Garnison in O. und er konnte seine deutschen Freunde nicht so richtig leiden, nein, nicht das er ihnen misstraute aber da war so etwas in ihm, das stammte noch aus einer Zeit, als sein Großvater als Partisan mit dem Gewehr in der Hand für eine Sache gekämpft hatte, und die Sache im Ganzen, die hieß“ Der Große Vaterländische Krieg“.
„ Diese Russen sind stur, wenn sie nicht wollen, dann wollen sie nicht“ meinte wieder der Eine, doch der Andere sagte“ Man muss das auch verstehen, denn unsere Großväter und Väter wollten sie ja einmal mit ihren Granaten vom alten Krupp in die Steinzeit zurückbomben“ und“ So etwas legt man nicht über ein paar Jahrzehnte ab, nur weil sie auf einmal unsere Freunde geworden sind“.
„ Verstehe ich sie richtig, meinte der Jüngere von Beiden, dass die Sowjets, also das sie uns immer noch misstrauen?“
„Ja, Genosse Wolzow, das denke ich, aber es tut unserer Freundschaft keinen Abbruch“ und damit lehnte sich Alfred Bergemann gemütlich im Sessel zurück.
Einen Cognak, gefällig, mein junger Freund…und Wolzow stammelte“ doch nicht schon am…Morgen.
Ach was, der bringt uns nicht um, meinte Alfred Bergemann und kurz darauf stieß Glas an Glas mit einem satten Klang.
Darf ich ihnen einmal ein Kompliment machen, Oberst sagte Gisbert Wolzow nach drei Gläsern feinstem französischen Weinbrand: „ Ihre Uniform sitzt wirklich sehr gut“.
„Ich wusste noch nicht, dass sie ein Freund von Uniformen sind“, meinte der Oberst, also Prost, auf die deutsch-sowjetische Freundschaft, mein junger Freund.

Rainer-Maria Rohloff

Dienstag, 12. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 12.Teil, Ort, das Sulaimantal in den Bergen Afghanistans im Morgengrauen des 8. Tages.

Der Einsatzbefehl kam kurz nach Mitternacht und Chuckin Lepzin kannte den Ablauf, der jetzt folgen musste, er kannte ihn gut aus unzähligen vorangegangnen Feindeinsätzen. Er strich der dunkelhaarigen Rada aus dem Sanitätsbataillon zärtlich über ihre vollen Brüste, die wie für ihn entblößt aus der offenen Bluse, die ihre einzige Nachtbekleidung zu sein schien, herausschauten, während ihr Gesicht im Schlaf zu lächeln schien, dann sprang er aus dem für sie Beide viel zu engen Soldatenbett.“ Der alte Krupp hatte wohl nie daran gedacht, dass auch mal ein Mädchen mit darin schlafen könnte“, das fiel ihm noch so ein, während er die Stiefel anzog. Aber stabil waren sie, die alten Eisenbetten, denn wenn er so an Radas wilde Reiterkünste dachte, und unwillkürlich musste er schmunzeln. Ja, er war schon ein potentes Kerlchen , den die Frauen liebten und es lag wohl daran, weil er dem Alkohol nicht gerade freundlich zur Seite stand. Denn sein Väterchen hatte immer gesagt:“ Halte dich fern von der Sauferei, mein Söhnchen, denn es schwächt die Lenden eines Mannes.“ Und der Alte musste es wohl wissen, wenn Chuckin an seine vierzehn Geschwister dachte, die alle etwas jünger wie er waren.
Aber für Gedanken an die Familie und zum Rasieren blieb keine Zeit, denn der UAZ seiner Genossen wartete schon mit laufendem Motor vor dem großen Hangar, wo er ein Zimmer mit seinem Freund Chaim Jahudin teilte und in der Ferne hörte er die Düsentriebwerke der schweren Antonov 225 in Ruhe sich warmlaufen.
Es waren nur wenige Minuten bis zur Villa aber was sie dort erwartete, war selbst seinen engsten Mitkämpfern zu viel
Die Männer sollten vorbereitet sein, das war ein glasklarer Befehl von Kandow und dann das und er sah die Blicke seiner Genossen, die mehr zu sagen schienen, als ihm als zweiter Kommandoführer lieb sein konnte.
Betrunkener ging es nicht, so lag der Oberst in seinem Bett und Dina stand mit verweinten Augen daneben. Zu viert fassten sie zu , schleppten ihn durch das breite Treppenhaus und hievten ihn wie einen Sandsack in den schweren Geländewagen, und er, der Betrunkene sollte solange im Fahrzeug verbleiben, das bekam der Jüngste unter ihnen als persönlichen Befehl aufs Butterbrot geschmiert, bis er seinen Vollrausch ausgeschlafen hatte. Dafür haftete er mit seinem Kopf, so schärften sie es ihm ein, und er wusste nur zu gut, was ihn bei Versagen von seinen eigenen Genossen erwartete.
So langsam ließ sich das Alkoholproblem ihres Ausbilders nicht mehr verbergen und trat in letzter Zeit offen zutage. Er, Chuckin musste mit Oberst Kandow reden, sonst konnte ihn die Sache selbst Kopf und Kragen kosten, und das war es nicht wert.
Die schwere Transportmaschine musste jetzt kurz vor ihrem Zielgebiet sein und Chuckin schaute auf seine Uhr, deren phosphorfarbenes Zifferblatt in der Dunkelheit grünlich leuchtete. Er spürte die Blicke der Männer in der Dunkelheit, die auf ihm zu ruhen schienen, er spürte ihre Ängste, ihre Anspannung, aber auch ihre Entschlossenheit und sie kannten ihn gut und wussten, das sie sich auf ihn verlassen konnten.
Vorhin, vor Minuten hatte er den Einsatzbefehl gelesen, sich mit den Zielkoordinaten vertraut gemacht, er las von einem Abdul Sulaiman, dem Älteren, der König unter den Gefürchteten und es war wohl der Bruder dieses ersten afghanischen Hitzkopfes, der fürchterliche Blutrache für den Tot des Jüngeren geschworen hatte und der mit seinen bärtigen Männern das große Wasserkraftwerk in der Nähe des Sulaimantales in einem kühnen Handstreich genommen hatte, um ein riesengroßes Loch in die Staumauer zu sprengen und somit die gesamte Anlage, die erst vor einem Jahr von russischen Spezialisten errichtet worden war, zu zerstören..
Das Ultimatum, in dessen Gegenzug er seine gefangenen Brüder freipressen wollte, dies war bis zum Mittag des heutigen Tages gesetzt.
Es blieb also genügend Zeit, um diesem älteren Hitzkopf in die Quere zu kommen, den Sprengstoff zu entschärfen, der wohl wieder von dieser amerikanischen Zitrone mit den Augen eines Frosches an die Kämpfer der Schienwari geliefert worden war, dessen Identität damals einer der afghanischen Kämpfer kurz vor seinem letztem Seufzer noch preisgegeben hatte.
Denn mit Klarnamen hieß dieser Mann des amerikanischen Geheimdienst Captn John Eric Deltain, das hatten die Aufklärer in einer Randnotiz vermerkt, und Chuckin rätselte vorhin, zu was diese Notiz gut sein könnte, aber dann verwarf er den Gedanken sofort wieder, denn es gab wichtigeres in diesem Moment.
Diese Afghanen waren schon ein wildes Völkchen, suchten stets den Kampf und Chuckin musste in der Dunkelheit jetzt lächeln und er sah, das auch die Männer zu lächeln schienen, so als übertrugen sich seine Gedanken auf sie und er hob die Faust mit dem Daumen nach oben und sie taten es ihm gleich, wie in stiller Übereinstimmung, wie eine Fußballmannschaft vor dem alles entscheidenden Spiel. Faust für Faust und Daumen um Daumen ging im Dämmerlicht der Innenbeleuchtung nach oben, wie ein unausgesprochener Schwur, der sie an die gemeinsame Sache zu binden schien., und eine Wärme erfasste sie, die das ungute Gefühl wie vor jedem Absprung in der Magengegend doch etwas abzumildern schien.
Noch vor Sonnenaufgang würden sie im Zielgebiet sein, und sein Funkspruch um alleinige Übernahme und Durchführung der Aktion war bereits von Oberst Kandow bestätigt worden mit dem strickten Befehl, ihn Vadim sofort zu binden, sollte er in seiner Volltrunkenheit die Aktion gefährden. wollen.
Er hatte den Gedanken noch nicht vollendet, da stand Vadim Sokolow vor ihm, er schwankte, stürzte zu Boden, erbrach sich vor seinen Füßen und Chuckin blickte in das hilflose Gesicht des jungen Genossen, dem die ganze Angelegenheit wohl vollkommen entglitten war.
Ein Wink von ihm, dem Kommandoführer und die Männer verfrachteten diesen Saufsack, der nur noch ein Abbild seiner früheren Aura war in den hinteren Teil des Frachtraumes. Sie banden ihn an eines der großen Frachtnetze, gut gesichert, um die Aktion nicht zu gefährden.
Dies alles würde Konsequenzen haben, da war er, Chuckin sich sicher, denn Oberst Kandow war kein Mann von Traurigkeit und in Gedanken sah er ihm, Vadim die Schulterstücken herunterreißen….. doch da leuchtete das Licht….das Zielgebiet war erreicht und fertigmachen zum Absprung, diese Aufforderung kam über die Lautsprecher.
Die Männer hakten die Karabinerhaken an dem langen Stahlseil ein und langsam öffnete die große Frachtklappe am Heck der Antonov 225.
Der kalte Luftzug erfasste sie, schüttelte sie durch und Minuten verstrichen, denn die schwere Technik ging vorneweg, dann folgten die Männer und wie Perlen an einer offenen Schnur sprangen sie in die Dunkelheit.

Rainer-Maria Rohloff

Montag, 11. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 11.Teil, Ort, die sowjetische Garnison in O. in der Nacht des siebenden Tages.

Dina Sokolow lag schon eine ganze Weile wach. Die Uhr auf dem Nachttisch zeigte kurz vor Mitternacht und Vadim war von einer seiner Besäufnisse noch nicht zurück. Die junge Frau dachte zurück, zurück an diesen Tag, als Vadim vom dritten längeren Sondereinsatz aus diesem fernen unbekannten Land Afghanistan zurückgekehrt war.
Voller Freude stand er am frühen Sonntagmorgen in der Tür, seinem Gesicht waren die Anstrengungen und Erlebnisse noch anzusehen, aber er war wie ausgewechselt und er nahm sie in den Arm und sie liebten sich, obwohl ihre Liebe schon längst erloschen, ja eigentlich erkaltet war und sie ließ es doch geschehen. Er war wie ein großer Junge, so ungestüm, so heftig und all seine verdammten Schwächen schienen vergessen, so dachte sie an diesem sonnigen Vormittag, so dumm, so naiv wie sie war
Ein junger Offizier seiner kleinen Einheit brachte gegen Mittag Vadims Sachen und irgendwie hatte sie das Gefühl, das dieser Blondschopf sie mit einem Blick musterte, der ihr überhaupt nicht unangenehm war. Aber suchte sie anschließend seinen Blick, weil es ihr irgendwie Spaß machte, ihn in Verlegenheit zu bringen, so wich er geschickt aus, tat so, als betrachtete er ihre Einrichtungsgegenstände und die schönen Stuckdecken der hohen Räume in der alten Villa. Er sah verdammt gut aus und sein durchtrainierter Körper zeichnete sich unter der Uniform ab, er hatte ausgesprochen feine Manieren, schöne blaue Augen und kräftige Hände und es kam ihr so vor, als hätte Vadim ihn am liebsten zum Mittagessen dabehalten.
Wie einen Sohn, den er nie hatte, so herzte er ihn und dem Jungen, der etwas jünger wie sie selber sein musste, war anzumerken, das es ihm peinlich war, von seinem Ausbilder derart vertraulich behandelt zu werden.
Später dann erfuhr sie den Grund seines, Vadims Verhaltens, denn der Soldat war ein Held, ein Glückspilz, ein Draufgänger, ja, er wäre sein Werk und was ihr Mann nicht noch alles für schöne kämpferische Bezeichnungen über ihn vom Stapel ließ, als dieser Blondschopf schon lange wieder zur Türe heraus war.
Dieser Chaim hätte seiner Gruppe in diesem Einsatzgebiet das Leben, die gesamte gefährliche Aktion gerettet, und sie dachte bei dem Namen unwillkürlich daran, dass er wohl jüdischer Abstammung sei, was sich ja dann als richtig herausstellte.
Seit diesem Tag entwickelte sich alles rasend schnell, es war wie eine Aufeinanderfolge loser Zufälle, an der sie Beide nicht ganz unschuldig waren.
Um Ausreden war sie nie verlegen, wenn Vadim ihre Besuche bei Freundinnen nachfragte und Chaim war erfinderisch in der Wahl ihrer Liebesnester, er verstand es die Bewegungsfreiheit fern aller Kommandozwänge in der Garnison zu nutzen. Sogar auf seinem kleinen Zimmer in diesem Hangar besuchte sie ihn und es war ihr egal, wenn einer der normalen Soldaten sieh dabei gesehen hatte, denn dort am anderen Ende der riesigen Garnison kannte keiner die Frau vom Oberstleutnant Vadim Sokolow.
So langsam schlief Dina ein, glitt über in einen mit Träumen angefüllten Schlaf, sie sah eine kräftige Hand, die ihre zu halten schien und auf einmal saß sie an einer langen Tafel mit feinstem Geschirr, da stand ein siebenarmiger jüdischer Leuchter mit blutroten Kerzen, so wie das Rot ihres Kleides und wie Tränen tropfte der Wachs und verlief in schmalen Linien auf dem weißen Tuch, sie sah eine Frau am anderen Ende der Tafel und Vadim stand hinter ihr, hatte seine Hände auf ihre nackten Schultern gelegt, wie von ihr Besitz ergreifend doch ihre Augenhöhlen waren leer, so als starre eine Tote sie an.
Sie spürte etwas an ihren Füssen, tastende Hände an ihren Schenkeln und sie ergab sich diesen durch eine erregende Wärme, die sie erfasste und so lehnte sie sich zurück, bog ihren Kopf nach hinten über die Stuhllehne doch da war auf einmal das ernste Gesicht Vadims über ihr, dessen Hände ihren Hals zu umfassen schienen und zwischen Erregung und dem Gefühl, als nehmen ihr seine starken Hände den Atem, öffnete sie sich , Vadims Gesicht verschwand mit einem Ruck und der junge Blondschopf war über ihr, in ihr und sie ergab sich dieser geballten konzentrierten Wärme, die sich am Mittelpunkt ihres Körpers wie eine Explosion zu entladen schien..
Doch das Gefühl verschwand mit einem Mal, denn etwas schweres lag auf ihr, erdrückte sie fast und Atem, der nach Wodka zu stinken schien hauchte in ihr Gesicht und mit einem erstickten Schrei war Dina wach und stieß den Mann über sich zur Seite, der Sekunden später leise vor sich hinzuschnarchen schien, so als wäre Minuten vorher nichts geschehen.
Dina Sokolow beschloss, in die Heimat zurückzukehren, komme was da wolle. Nicht eine Woche länger wollte sie in diesem fremden Land bleiben und Olga würde ihr dabei helfen, und dieser Gedanke beruhigte sie jetzt, dann, nach einer ganzen Weile schlief sie ein.

Rainer-Maria Rohloff

Sonntag, 10. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 10. Teil, Ort, eine Lagerhalle im VEB-Spezialhandel in einer Stadt nahe der sowjetischen Garnison O. im Monat August 1977.

Olga Nedkowiza, Ehefrau eines Kampfpiloten und Bürgerin der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken saß mit ihrer deutschen Kollegin Inge im riesigen Teppichlager. Ausgebreitet lagen unter ihnen handgeknüpfte Orientteppiche neben Webteppichen aus inländischer Produktion. Es war Frühstückszeit und in die Kantine wollten sie Beide nicht, denn Inge wollte viel lieber russisch lernen, von ihrer Freundin Olga.
Alte Schulbücher hatte Inge mitgebracht und so kramten sie in den Vokabeln, beschrieben gestenreich den jeweiligen Gegenstand ehe der andere im Buch nach der passenden Vokabel suchte.
Diese deutsche Inge gefiel ihr, sie war zwar viel älter, so hatte Olga den Anschein, dazu ein bißchen neugierig aber sonst ganz in Ordnung, fragte auch manchmal, wie es in der Kaserne so zuging, aber Olga empfand das als normal, denn welcher deutsche Bewohner vom näheren Umland rund um O. kam schon zu ihnen ins Objekt herein?
Natürlich, vereinzelt waren Handwerker in den Magazinen anzutreffen, aber die konnte sie an fünf Fingern abzählen, sie arbeiteten wohl in den Kesselhäusern, von denen es, soviel sie wusste, insgesamt drei Stück im weiteren Gelände gab.
Inge war wie eine Mutter, die Olga nie hatte, zumindest hatte sie ihre leibliche Mutter nie kennen gelernt und so vertraute sie dieser Frau auch ihre intimsten Geheimnisse an, weil Inge immer Rat wusste, den wer, wenn nicht Inge, die schon dreimal geschieden war, kannte die Männer besser und konnte ihre vulgären Phantasien sehr gut deuten.
Sie baute auf deren mütterlichen Rat, gerade jetzt in dieser blöden Situation, wo Dina sich drinnen verheddert hatte , denn Dina war zu stolz, die blöde Kuh, darüber mit jemanden Anderen wie ihr zu reden.
Was Olga nicht wissen konnte, ihre Arbeitskollegin Inge Berger war eine Schläferin, die gerade erst wieder zum Leben erwacht war, seitdem sie im Spezialhandel als Lagerfachkraft begonnen hatte, eingewandert in die DDR in den 60er Jahren mit ihrem Mann, einem arbeitslosen Bergmann aus dem Ruhrgebiet, in einer Zeit, als das hoch gelobte westdeutsche Wirtschaftswunder zu bröckeln begann und was wollte er , ihr Peter da noch auf Zeche, die sowieso dicht war, er hatte ja nur Bergmann gelernt.
Die Ostzone bot gutes Geld und eine sichere Perspektive, die Mieten waren so niedrig, um überhaupt noch „ Mieten genannt zu werden und für ihre drei Kinder standen von Anfang an Kindergartenplätze zur Verfügung, das kannte sie aus ihrer Heimatstadt Dortmund nicht
Denn welche Frau und Mutter war in ihrer damaligen Ecke schon vollbeschäftigt, Gott behüte, der Mann brachte jeden Freitag den Rest von dem Geld, was er nicht vorher in der Kneipe versoffen hatte und das reichte für ihre hungrigen Mäuler allemal.
Damals wurden sie schon angeworben von den westlichen Diensten, um näheres über die sowjetischen Garnisonen in der Zone, der Ostzone, wie ihr damaliger Mann immer zu sagen pflegte, zu erkunden. Peter war lange mit der Anderen, der jüngeren Simone, diesem Flittchen auf und davon und sie wusste heute nicht mal, wo er überhaupt wohnte? Es war ihr auch vollkommen egal, diesen Hallodri hatte sie abgehakt. Denn seine Alimente kamen pünktlich per Postanweisung und das harte Geld für ihre kleinen Gefälligkeiten erreichte sie im Briefumschlag, ohne viele Umstände, so dass in Abständen Besuche im Intershop am Berliner Alexanderplatz möglich waren.
Inge Berger nannte sich selbst eine Kundschafterin für die Freiheit, nein, nicht für den Frieden, für die Freiheit wollte sie etwas tun. Denn sie sah schon, das dass Leben dieser Olga sehr einfach und gewöhnungsbedürftig war und manchmal tat sie ihr fast leid, aber dann kam der Umschlag, und Inge hatte ihre Gewissensbisse schon vergessen.
So war sie eine sehr aufmerksame Fee, sehr gut im Zuhören , sie sprudelte wie eine Quelle und Rudi , ihr derzeitiger Freund , mittlerweile eingeweiht, nahm in größeren Abständen einen Schluck davon.
Nun war Rudi Kowalski nicht durstig, im Gegenteil, denn er war Oberkellner im Speisewagen des Interzonenzuges auf der Strecke Berlin- Westerland (Sylt.) und ab und an übernahm er auch die Vertretung für den Kollegen vom Schlafwagen.
Dort wiederum war Anton Spiegelauer sein Dauergast, ein Geschäftsreisender aus Westberlin, der in Sachen strandnahe Immobilien machte, und nicht nur dort war er Dauergast sondern auch im schönen Pullach, der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes.
Aber das konnte wiederum Rudi nicht so genau wissen, er übergab nur immer so winzige Zettelchen und Mikrofilme und so hatte jeder seine kleinen Geheimnisse, man bezahlte bar auf die Hand oder mit kleinen Gefälligkeiten und vier Menschen redeten, lieferten und redeten, lieferte wieder und ein großes Ohr hörte ihnen zu.
Das Ohr nannte sich Geheimdienst und wie das so bei Geheimdiensten ist, so sind sie alle nicht ganz dicht.
Nein, so meint der Erzähler jetzt, nicht so wie der Nachbarsjunge Anton im Grenzdorf Zweedorf, eher saß da eine kleine brünette Sekretärin, sie hieß Martha Schuster und die wiederum war verliebt in Bruno, und Bruno Giolome war ein Casanova, hatte immer Geld in der Tasche, rund um die Uhr für sie Zeit, fuhr einen Porsche, sah aus wie ein Italiener und konnte reden wie Hardy Krüger.
Stürmisch war er auch noch, so das Martha schon leicht errötet und mit Kribbeln zwischen den Beinen an den heutigen Abend dachte…da ging die Türe auf und ihr Chef, Oberregierungsrat Manfred von Richtloben, ein sehr korrekter Mann aus altem deutschen Adel schmiss ihr drei Blätter hin zur schnellstmöglichen Bearbeitung, deren Stempelaufdruck“ Geheime Verschlusssache“ Martha neugierig werden ließ.
Sie las von einer sowjetischen Garnison in O, von einem Soldaten, der nicht nur ein einfacher kleiner Muschkote war sondern ein junger Offizier, ein Spezialist in Sachen Sondereinsätzen, ein Spezialist im Nahkampf, sie las von Desertieren, Liebschaften, Alkohol, Afghanistan, Juden und alles sammelte sich in ihrem kleinen Kopf und Bruno war in ihrem Kopf und irgendwo hatte sie einmal gehört, das die Juden untenherum…an ihrem Teil, ja, da fehlte so etwas, was ihnen in frühester Jugend entfernt wurde und sie dachte wieder an Bruno, bei dem noch alles schön vollständig dran war und es kochte in ihr wie in einem Vulkan, den ihre Freundin Bella, die mit richtigen Namen Stella hieß, erst vor kurzen bestiegen hatte, und sie konnte es schon nicht mehr erwarten, das es Abend wurde.
Sie musste mit Bruno unbedingt darüber reden. Und so schloss sich der Kreis, denn Bruno wiederum war ein Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, ein sehr potenter Tschekist und fähiger Mann und seine Mitarbeiter saßen in Ostberlin und ihr Chef, der hieß Wolf, so wie der Wolf aus dem schönen Märchen.
Aber davon konnte Martha nichts ahnen und wenn es doch so gewesen wäre , sie war so verliebt, sie hätte ihrem Bruno verziehen.

Rainer-Maria Rohloff

Mittwoch, 6. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 9.Teil, Ort, das Dorf Zweedorf., unmittelbar im 500-Meter Schutzstreifen am Abend des siebenden Tages..

Das dunkle Haar der jungen Frau wedelte im Fahrtwind, sie hatte die Kleinstadt Boizenburg an der Elbe hinter sich gelassen und fuhr jetzt die lange gerade Landstraße über Heidekrug in Richtung der kleinen Bahnstation Schwanheide.
Ihre Uhr am Handgelenk zeigte kurz vor achtzehn Uhr und sie sah, dass der Straßenkontrollposten auf der linken Seite nicht besetzt war
„ Wie immer“, dachte sie. Aber wer sollte hier schon Fremdes kommen, hier kannte jeder jeden und ein unbekanntes Gesicht wäre sofort aufgefallen. Susanne Baumann hatte andere Sorgen. Sie dachte an die Worte ihrer Tochter Marie, die seit gestern ständig etwas von….ja, es hörte sich in ihrem Kinderkauderwelsch wie Mann…Mann…. oben…Mann…oben…an.
Die Kleine hatte sie heute bei ihren Eltern gelassen, sie würde ein paar Tage Ruhe vor dem Wildfang haben und es war August, sowieso Ferien und Urlaubszeit.
Sie wurde nicht schlau aus ihrem Gebrabbel, sollte sich etwa der junge Anton, der Nachbarsjunge auf dem Hof herumgetrieben haben?
„ Wie alt der Junge heute sein mag“, und sie überlegte jetzt, denn bei solchen Verrückten war das gar nicht so leicht zu schätzen. Die Leute im Dorf erzählten sich über ihn, das er ein Inzuchtkind, ein Produkt aus Cousin und Cousine sei. Ihre Mutter hatte mal gemeint, das sei eigentlich eine Ausnahme in den Grenzdörfern, da hier doch viel frisches Blut durch die Grenzer hineingetragen wurde und ihr Vater scherzte gleich, ob es wohl auch bei ihnen so gewesen sein könnte. Dann hatte wohl die Mutter von Anton, die alte Martha mit ihrem Cousin im Bett gelegen. Na ja, die sah auch nicht ganz dicht aus, redete kaum und wenn sie mal im Konsum war, dann war sie auch genauso schnell wieder draußen und unterhielt sich nicht mit den anderen Frauen.
Die Männer wurden auch immer weniger im Dorf, denn es zogen keine jungen Leute zu, eher nur weg ins Neubaugebiet, wo ihre Eltern wohnten.
Susanne musste an der Schranke in Schwanheide halten. Der Personenzug nach Hamburg setzte sich gerade in Bewegung, die Lokomotive ächzte und schnaubte, Qualm hüllte sie ein und der ältere Mann in der schwarzen Montur auf dem Führerstand lächelte ihr zu, ganz im Gegensatz zu den anderen Gesichtern hinter den Scheiben der Waggons, die irgendwie gequält aussahen.
Als fiele eine Anstrengung von ihnen ab, so sahen sie aus, die von drüben.
Der Schlagbaum öffnete jetzt, und sie trat den Starterhebel der kleinen Schwalbe durch, sie nahm sich vor, heute Abend einmal in der Scheune nachzuschauen, ob noch alles beim Alten war, denn sie traute diesem verrückten Anton nicht.

Chaim Jahudin träumte, die Antonov 225 flog sehr hoch über der Wolkendecke und er saß im Halbdunkel der Innenbeleuchtung und beobachtete die Männer, die in der Mitte einen Tanz aufführten, sogar die Verwundeten und Getöteten waren darunter und sie fasten sich an den Händen, bildeten einen Kreis im Bauch der riesigen Transportmachine und tanzten ausgelassen zum Klang der Balalaikas. Die drei Kampfhubschrauber waren sicher verstaut im hinteren Teil und ihre Rotorblätter drehten auf Höchstleistung, so als gelte es, gleich wieder zum nächsten Gefecht zu eilen.
Aber komischerweise hörte man keinen Laut, fühlte keinen Wind, es war nicht eine Luftbewegung zu spüren.
Die Männer herzten ihn jetzt und jeder wollte ihm etwas schenken, aus Dankbarkeit, denn ihr junges Küken hatte sie heraus gehauen, ihnen in dieser verzwickten Situation in diesem Sulaimantal das Leben gerettet. Aber irgendwie schämte er sich , wehrte ihre Versuche ab, ihn in den Kreis der Tänzer einzugliedern und sein Gesicht, wie von dunkler Röte überzogen sah er wie in einem Spiegel., den Oberst Vadim Sokolow, der vor ihm kniete, entgegenhielt.
Über die Lautsprecher kam eine Stimme“ Fertigmachen, Landeanflug auf dem Roten Platz in fünf Minuten“ und er konnte zwischen den Männern, deren Tanzkreis öffnete einen eisernen Käfig stehen sehen und darin saß ein Mensch, gekleidet wie ein Afghane, der ständig lachte, so als würde er sie auslachen. Der Mann schüttelte sich, klopfte sich auf die Brust und schrie fortlaufend “Ich bin Sulaiman, der Gefürchtete und Mohammed wird mich rächen, mein Mohammed wird euch russischen Hunde richten.“
So stopf ihm doch endlich das Maul, Chuckin, rief einer der Männer, so mach doch schon, aber Chaim sah, das sein Freund die Stirn in Falten gelegt ihn unentwegt ansah, so als wollte er ihm etwas sagen, er öffnete den Mund aber heraus kamen Seifenblasen und füllten den Innenraum, zerplatzten mit dumpfen Knall an den schnell drehenden Rotorblättern.
Da öffnete ganz langsam die riesige Frachtklappe im Heck und auf einmal hatten die Männer Paradeuniformen an, ja, auch er blickte an sich hinunter und wie er wieder aufsah, schob der Riese Chuckin Lepzin den Käfig zum Rand der Luke und er, Chaim wollte ihm hinterher, ihn festhalten, aber er konnte den Sitz nicht verlassen, denn dieser verdammte Sicherheitsgurt ließ sich nicht öffnen, so sehr er auch daran zerrte.
Da sah er diesen Wurfanker in Chuckins Hand und sein Freund stieß den Käfig mit einem Tritt nach draußen und wie ein Lasso warf er das lange elastische Seil, erfasste den Käfig und wirbelte ihn im Strom der Turbolenzen und der Afghane schrie um sein Leben, schrill, das seine Ohren zu schmerzen begannen während die Augen seinen Freund nicht loszulassen schienen, von ihm, so als wollte er damit etwas ausdrücken.
Dann ließ er los, sprang hinterher und im selben Moment öffnete sein Sicherheitsgurt und er sprang mit den Männern zusammen in einer Formation, die in der Luft wieder einen Kreis bildete.
Auf einmal sah er das Lenin-Mausoleum, die Mauern des Kreml und er fasste nach der Reißleine, aber da war keine Reisleine, kein Fallschirm, die Hände der Männer ließen ihn los und rasend schnell näherte er sich einer großen Tribüne, die voll von Menschen war und er sah ein Gesicht in der Menge, das des Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets Leonid Iljitsch Breshnew, der zu ihm herauf lächelte.
Dieser hielt ihm einen Orden mit ausgestreckten Armen entgegen und er fiel auf in mit einer Wucht, das alles um ihn erschütterte und die Nadel des Ordens bohrte sich in seine Brust, qualvoll, schmerzhaft tief….und mit einem Ruck war er wach.
Spitze Zinken einer Mistgabel saßen auf seiner breiten Brust, nagelten in fest im Heuhaufen, auf dem er lag, nackt wie ein Säugling ,er fasste blitzschnell nach seinem Messer aber da war kein Messer und jetzt erst sah er in das gar nicht ängstlich aussehende Gesicht der jungen Frau vom Bauernhof, was im Halbdunkel des Dachbodens nichts von seiner Anmut an Reiz zu verlieren schien.
„ Verdammt, wer bist du“, schien ihr Gesichtsausdruck zu fragen. Da hob er ganz langsam, in Zeitlupe die Hand und fasste die Zinken, wie um sie nicht zu erschrecken, und der Druck auf seiner Brust ließ etwas nach.

Rainer-Maria Rohloff

Sonntag, 3. Februar 2013

Die große Reise des Chaim Jahudin zum Mittelpunkt der Erde, der Geschichte 8. Teil
Ort, ein Dorf. im Sulaimantal/ Afghanistan ,Mai 1977.

Die Gruppe lief an den Rändern der Dorfstrasse, in der Dunkelheit sich gegenseitig sichernd. Der Soldat sah Gesichter, doch er konnte sie nicht genau deuten, denn sie sahen aus wie Masken, grell geschminkt, so wie er sie einmal in einem völkerkundlichen Buch in seiner Kindheit gesehen hatte Sie waren in den Fenstern, den Türen der niedrigen Hütten, mal tauchten sie auf und im nächsten Moment waren sie wieder verschwunden und er sah Fackeln in den Händen der Männer seiner Gruppe, ja, auch er hielt eine brennende Fackel in der Hand und das Wachs tropfte ihm auf den Handrücken, aber er spürte irgendwie den Schmerz nicht. Ihm genau gegenüber, auf gleicher Höhe lief Oberst Vadim Sokolow, er sah irgendwie jünger aus und lächelte ihm zu wie um ihn zu ermutigen, denn diese ganze Umgebung kam ihm Furcht und Angst einflößend vor, so als wäre es sein erster Einsatz unter gefechtsmäßigen Bedingungen fern von allen Übungen, die er bisher absolviert hatte.
Ein Wink des Oberst, ein Pfiff, und die Gruppe stand, verhalten, ohne einen Laut, ein Geräusch zu verursachen und nur das Knistern der Fackeln, das Atmen der Männer war um sie in der Kühle der Nacht und er wollte am liebsten zu den Hubschraubern zurück, die wie eine sichere Burg hinter ihnen in vielleicht eintausendfünfhundert Metern am Rande dieses Tales standen.
Nur ihre Positionslichter sah er wie einen einzigen Punkt leuchten, so als wären diese drei Mi-24 verschmolzen
Aber die Augen des Oberst schienen zu sagen: Solange ich hier bin, mein Junge, neben dir, solange bist du sicher aber er fühlte sich doch beschissen und die Angst presste ihm die Kehle zu, am liebsten wäre er losgelaufen, zurück zur sicheren Burg der Kampfhubschrauber aber da war ein Laut, wie ein Kinderwimmern und es schien aus der Hütte rechts von ihm zu kommen.
Die Frau im Halbdunkel war sehr schön, dunkles langes Haar umrahmte ihren nackten Oberkörper, der Säugling an ihren vollen Brüsten saugte mit Hingabe und dar kleine Junge in der hölzernen Wiege neben ihr gab diese Laute von sich, die sie vor Sekunden noch wahrgenommen hatten und er hörte einen der Männer hinter ihm sagen“ sie sieht aus wie die Maria mit dem Kinde“. Angst stand in den Augen der Frau, die nervös flackerten aber Chaim Jahudin hatte das dumme Gefühl, das diese Angst nicht durch die Männer verursacht wurde sondern von einer anderen Sache herrühren musste. Wie eine Königin saß sie da, auf einer Unmenge von wild aufeinander geworfenen Teppichen wie auf einem Thron
„Es sind Menschen vom Stamme der Afriedi oder Schienwari, ihre Vorfahren waren wohl Räuber“, meinte leise der Oberst und sie sind es auch heute noch.
Ein Wink von ihm, und die Männer durchsuchten die anderen Hütten, aber außer vielen Frauen , Kindern und alten Leuten war keine Menschenseele aufzufinden..

Sie konnten nicht wissen, dass Abdul Sulaiman, der Räuber und Anführer der Schienwari durch Hirten gewarnt worden war, und noch rechtzeitig die große Menge Sturmgewehre amerikanischer Bauart, die erst gestern durch eine Karawane hierher verbracht worden waren, auf seine Weise versteckt hatte.
So dachte er zumindest, denn er saß nicht weit entfernt inmitten einer Herde von Schafen und er hatte doch diesem schmierigen Amerikaner mit dem Gesicht einer Zitrone und den Augen eines Frosches sein Wort gegeben, das er sie mit seinem Leben behüten würde, und er, Sulaiman und auch schon seine Vorväter brachen nie ihr Wort, das hatte er ihm noch hoch und heilig versichert.
Sein Stamm war arm, schon immer und jeder, der hier durch die Schluchten und Täler der Sulaimankette kam, tat gut daran, besser nicht zu rasten, wollte er nicht riskieren, ausgeplündert zu werden.
Doch dieser Amerikaner hatte ihn irgendwie an den Eiern gepackt, seit er ihn zum ersten Mal vor ein paar Monaten auf diesem Markt in K. begegnet war.
Waren es die Unmengen, diese Bündel von Dollars oder das verführerische Leben nach westlichem Vorbild, was ihm dieser Mann zu nahe gebracht hatte?
Es kämpfte in ihm, es zerriss ihn förmlich und er dachte an diese blonden schwedischen Schwestern mit dem ständigen Abbagedudel, zwischen deren langen Schenkeln und spitzen Brüsten er in diesem Hotelzimmer erwacht war, nach dieser langen Nacht mit der Zitrone in der kleinen Hotelbar, wo dieser ihn mit dem verdammten Gin Tonic abgefüllt hatte.
Sein Kopf unter dem Turban brummte heute noch und er dachte mit Scham an die Sachen, die diese Nattern mit ihm zum frühen Morgen veranstaltet hatten.
Da wurde er urplötzlich aus seinen Gedanken geschreckt, denn eine Stichflamme loderte in der Dunkelheit, keine hundert Meter vor ihm inmitten des Dorfes, dort, wo die Gewehre lagen, vergessen waren diese schmierige Zitrone und die Waffen, er schrie nach Mohammed , seinem Lieblingssohn, dann erst , in dieser Reihenfolge kam ihm Suleika, seine Lieblingsfrau und die anderen acht Nebenfrauen und zwanzig Kinder in den Sinn und er stürmte mit seinen Männern los, diesen ungeliebten Russen zu zeigen, was es heißt, wenn er, Sulaiman irgend jemanden sein Wort gab.
Was war in der Zwischenzeit geschehen?
Chaim Jahudin hatte sich sein Gehirn zermartert.“ Das hatte er doch schon mal in einem deutschen Märchen gelesen, das die Prinzessin auf der Erbse“…so wie die Frau auf dem Stapel von Teppichen saß und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, als die kleine Gruppe nach erfolgloser Durchsuchung der ärmlichen Hütten zur Beratung zusammen saß, und überlegte, ob die Aufklärer nicht doch das falsche Dorf identifiziert hatten
Alles nachfolgende war eine Handlung von Minuten, denn der Befehl lautete, Waffen und Munition gleich vor Ort zu vernichten, unbrauchbar zu machen.
Da ertönte ein Geheul, ein Gebrüll und es schien aus allen Richtungen zu kommen , im nu waren wild aussehende Männer unter ihnen, Messer blitzten, Fackeln erloschen, ein brutaler Kampf Mann gegen Mann entbrannte, kurze Feuerstöße und langes Gestöhne wechselten sich ab und er Chaim Jahudin stand wie ein Unbeteiligter am Rande und blickte wie gelähmt auf diese unwirkliche Situation.
Er sah den Oberst, seinen Oberst Vadim Sokolow, denn wie der russische Recke Kara Kontschar stand er in der Mitte des Dorfplatzes und wehrte dieses Rudel von Angreifern mit bloßen Händen ab.
Da fiel mit einem Male die Lähmung von ihm und er, Chaim kniete nieder in sichere Position und Schuss für Schuss erlöster er seinen Recken von diesem Rudel Mongolen und die Männer ebenfalls aus seiner Deckung heraus.
Er war John Rambo, dieser Vietnamveteran, den er mal im Film gesehen hatte, sein Abzugsfinger krümmte sich in Sekundentakt und Zielerfassung ,klack, klack, klack wie um die Schatten zu verbannen und eine Ruhe war in ihm, wie er sie noch nie gespürt hatte.

Rainer-Maria Rohloff